
UX Design ist längst ein fester Bestandteil moderner Produktentwicklung – doch wie vermittelt man dieses komplexe Thema jungen Design-Studierenden? In dieser Folge des UX Design Podcasts sprechen Alexander Lenhart und Joel Ernst, UX Designer bei sovanta, über ihre Lehrtätigkeit an der FH Münster. Dort geben sie einen Kurs zu UX Design – und holen die Studierenden nicht nur methodisch, sondern auch menschlich ab. Ziel des Kurses ist es, den UX-Prozess von Anfang bis Ende erlebbar zu machen – von der Problemdefinition bis zur Lösungsskizze. Die Methodik orientiert sich am „Double Diamond“-Modell: Problem verstehen, Ideen entwickeln, Lösungen gestalten.
Alle konsumieren UX – aber wie man es entwickelt, das ist oft ein Aha-Moment.
(Alexander Lenhart, Senior UX Designer, sovanta)
Diesmal im Fokus: Zurück an die Hochschule – mit echter Praxiserfahrung
Diese UX Podcast-Folge ist etwas für alle angehenden UX Designerinnen und UX Designer. Host Timo Eising spricht mit Joel Ernst und Alexander Lenhart über ihre Lehrtätigkeit an der FH Münster: In nur drei Sessions zu jeweils drei Stunden führen die beiden sovantees durch die Welt des UX Designs. Dabei arbeiten die Studierenden in Gruppen an einer konkreten Aufgabe: Websites aus dem Münsterland mit Optimierungspotenzial (etwa Cafés oder kleine Vereine) werden untersucht, analysiert und mit UX-Methoden neu gedacht. Dabei geht es nicht um fancy UIs, sondern um:
- Zielgruppen verstehen
- Nutzerbedürfnisse analysieren
- Personas entwickeln
- Prototypen skizzieren
- Lösungsansätze visualisieren
Theorie trifft echte Tools
Um den Einstieg zu erleichtern, bringen die beiden nicht nur Theorie mit, sondern auch White-Label-Templates (z. B. für Personas oder Wireframes), ein Framework zur Arbeitsstruktur und Praxisbeispiele aus echten Projekten. Auch KI kommt zum Einsatz – etwa zur Textgenerierung oder bei der Zielgruppenanalyse. So lernen die Studierenden früh, wie Tools wie ChatGPT oder Midjourney in UX-Prozesse integriert werden können – nicht als Ersatz, sondern als Beschleuniger.
Aber nicht nur die Studierenden profitieren von den Inhalten der beiden sovantees. Auch Joel und Alex lernen von den Studierenden. Etwa durch Feedback zu Tools, frische Perspektiven oder neue Fragen, die sie zwingen, eigene Prozesse zu hinterfragen. Und manchmal ist da auch einfach Stolz: Wenn Studierende sich zwei Semester später melden und berichten, dass sie wegen des Kurses im UX-Bereich Fuß gefasst haben.
UX im Studium – was ist wirklich wichtig?
Für alle, die UX lernen (oder lehren) wollen, geben Alex und Joel zum Abschluss diese 4 Tipps:
- In die Breite gehen: Tools, Methoden, Rollen – im Studium ist die beste Zeit alles auszuprobieren.
- Fokussiert auf Funktion: Nicht alles muss neu und flashy sein – Best Practices sind oft die bessere Lösung.
- Den Prozess verstehen: UX ist mehr als Design. Es geht um Strukturen, Abläufe, Kontext.
- Echte Projekte suchen: Ob Bäcker um die Ecke oder Verein aus dem Dorf – jede echte Aufgabe bringt einen weiter.
Der Kurs an der FH Münster zeigt: UX ist nicht nur ein Thema für Agenturen und Konzerne – sondern auch eine Frage der Haltung, des Denkens und der Vermittlung. Mit viel Herzblut und Humor gelingt es Joel und Alex, Studierenden den Funken für Nutzerzentrierung zu vermitteln.
Jetzt reinhören – und erfahren, wie UX-Lehre heute funktioniert.
Diesmal zu Gast
Joel Ernst und Alexander Lenhart sind UX Designer bei sovanta. Beide kommen ursprünglich aus dem Designbereich – Joel hat selbst an der FH Münster studiert, Alex war u.a. als Art Director tätig, bevor es ihn ins Münsterland verschlug. Heute bringen sie gemeinsam ihre UX-Expertise in die Lehre ein. Was sie antreibt? Vor allem der Wunsch, Erfahrungen aus der Praxis mit der nächsten Generation zu teilen – und UX stärker in den Hochschulalltag zu bringen. Denn oft ist User Experience noch unterrepräsentiert im Designstudium. Dabei ist sie zentral für jedes digitale Produkt.
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